Die russische Regierung habe nicht in angemessenem Zeitrahmen wahrheitsgetreue Informationen über die Zahl der Geiseln und der Terroristen, über die Identität der Terroristen und deren Forderungen geliefert, heißt es in dem Bericht weiter. Als Folge seien Journalisten in Beslan physisch attackiert worden, weil man ihnen Desinformation vorwarf.
Wörtlich stellt Haraszti fest: "Ein dreifaches Glaubwürdigkeitsloch entstand, zwischen der Regierung und den Medien, den Medien und den Bürgern, und zwischen der Regierung und den Bürgern. Das ist ein ernsthafter Rückschlag für eine Demokratie."
Die drei landesweit ausstrahlenden Fernsehsender als Hauptinformationsquellen hätten "keine genaue und aktuelle Information" geliefert. Printmedien und Internetzeitungen hätten die Informationslücke gefüllt, so gut sie konnten.
Kritik auch vom Welt-Zeitungsverband
Ähnliche Kritik übte am Donnerstag der in Paris ansässige Welt-Zeitungsverband (World Association of Newspapers/WAN) in einer Aussendung: Russlands Präsident Wladimir Putin wurde aufgefordert, "staatliche Einmischung in die Arbeit von Journalisten" im Gefolge des Geiseldramas "zu stoppen".