Unter den Museumsdirektoren herrscht Sorge und Ärger: Seipel sieht seine einzige Chance im Absagen von Ausstellungen. Das KHM-Ankaufsbudget wurde bereits heuer auf Null gestellt. Auch Bernhard Lötsch vom Naturhistorischen Museum beklagt, dass es keine Spielräume für notwendige Investitionen gebe: "Wir wurden ja erst 2003 ausgegliedert. Die Fortbestandsprognose besagt, dass wir, selbst wenn alle Einnahmemöglichkeiten ausgereizt werden, nach drei Jahren in eine nicht mehr bewältigbare Krise schlittern." Also 2006.
In den Gesprächen führte Grasser eine in seinem Auftrag erstellte Bilanzanalyse ins Treffen, nach der die Subventionen ausreichen würden: Die Basisabgeltung sollte, da sich die Erfordernisse in den einzelnen Häusern veränderten, nicht mehr nach dem 1997 vereinbarten Schlüssel verteilt werden. Denn die Österreichische Galerie kommt, wie Direktor Gerbert Frodl bestätigt, gut über die Runden. Und das MAK erhält ungleich mehr als die Albertina.
Insgesamt aber wird das Ergebnis energisch bestritten: Gehrer überlegt, ein Gegengutachten erstellen zu lassen. Als Minimalerfolg kann sie Sondermittel für Sicherheitsmaßnahmen verbuchen.