Sprachentwicklung folge demnach grundsätzlichen Regeln, die in allen existierenden Sprachen vorkommen, egal ob diese den Kindern beigebracht werden oder nicht, so die Forscher um Ann Senghas von der Columbia University in New York. Das bedeutet auch, dass einige Teile von Sprache nicht über jeweilige Kulturen weitergegeben werden, sondern sie entstehen aus einem angeborenen Weg wie Menschen sprechen, nehmen die Forscher an. Die Frage nach der Entstehung von Sprachen hat Wissenschaftler immer in zwei Gruppen gespalten: jene, die davon ausgehen, dass die Entstehung nur kulturell bedingt ist und jene, die annehmen, dass Grammatik eine natürlich angeborene Fähigkeit ist.
Beobachtungsobjekt Taubstummensprache
Bisher konnte dieser Forscherstreit nicht beigelegt werden, da die Geschichte der Sprachen zu weit zurückliegt. "Daher ist diese Sprache der gehörlosen Kinder eine einzigartige Möglichkeit gewesen, die Entwicklung einer neuen Kommunikationsart zu beobachten", so die Forscherin. Auch andere Sprachforscher wie etwa Steven Pinker von der Harvard Universität bezeichneten die Entdeckungen in Mittelamerika als bahnbrechendes Forschungsergebnis.