Wien - Die österreichischen Unternehmen erreichen bei Innovationen im Vergleich mit 12 anderen EU-Staaten den 5. Rang, so das Ergebnis einer Wifo-Studie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums. Beim Anteil neuer Produkte am Umsatz rangiert Österreich an 3. Stelle unter elf untersuchten Staaten. Basis für die Erhebung waren allerdings Daten aus den Jahren 1996 bis 2000.

Die Innovationsaktivitäten der österreichischen Unternehmen werden laut Wirtschaftsforscher durch die Unternehmensgröße und die Nachfragebedingungen bestimmt: Je größer ein Unternehmen ist und je stärker es auf wachsenden Märkten tätig ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Einführung von Produkt- und/oder Prozessinnovationen. "Bedeutendes Gewicht" haben zudem der Anteil der Arbeitskräfte mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss und der Anteil der Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien.

Unternehmensgröße nicht relevant

Dabei spielt die Unternehmensgröße für die Durchführung von Forschung und Entwicklung keine Rolle: Klein- und Großbetriebe sind gleich häufig Forschung und Entwicklung aktiv, wenn sie die Schwelle zur Einführung von Innovationen bewältigt haben. Im Dienstleistungssektor ist sogar der Anteil der Kleinbetriebe mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten größer als jener der Großbetriebe.

Zwischen 1998 und 2000 erhielten 38 Prozent der innovativen Unternehmen in Österreich eine staatliche Förderung, so das Wifo. Gemäß einer Schätzung haben geförderte Unternehmen im Durchschnitt eine um 140 Prozent höhere Innovationsintensität als Betriebe ohne staatliche Innovationsförderung. Die Investitions- und die Akademikerquote haben ebenfalls einen positiven Effekt auf die Innovationsintensität.

Marktneuheiten fördern Beschäftigungswachstum

Die Analyse würde zeigen, dass die Einführung von Marktneuheiten einen "signifikant positiven Einfluss auf das Beschäftigungswachstum hat", betonen die Wirtschaftsforscher. Dies gilt jedoch nur für den Dienstleistungssektor: Die Beschäftigung wächst in Unternehmen, die Marktneuheiten eingeführt haben, im Durchschnitt um 3 Prozentpunkte rascher als in anderen Unternehmen. Die Hypothesen über die arbeitsplatzvernichtenden Effekte von Prozessinnovationen erweisen sich laut Wifo als unbegründet - Prozessinnovationen ziehen keinen Rückgang der Beschäftigung nach sich, sondern sind in Hinblick auf die Beschäftigung neutral.

Ein überdurchschnittlicher Anteil des Umsatzes mit neuen oder verbesserten Produkten spiegelt sich einem signifikant höheren Produktivitäts-, nicht aber in einem höheren Beschäftigungswachstum wider. Auch die Wissensintensität der Produktion liefert einen wichtigen Beitrag zur Produktivitätssteigerung: In Unternehmen, deren Akademikerquote doppelt so hoch ist wie im Durchschnitt, steigt die Arbeitsproduktivität um 1 bis 2 Prozentpunkte rascher als im Durchschnitt.(APA)