Wien - Für Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V) kam die Ankündigung des Verbund-Konzerns, die Gespräche auszusetzen, "überraschend", wie er am Freitagabend gegenüber der APA sagte. Der Schritt sei für ihn, Bartenstein, "nicht nachvollziehbar".

Bartenstein hat nun für kommenden Dienstag die Spitze des Aufsichtsrates und des Vorstands des Verbund zu sich "gebeten", zu einem "Informationsgespräch". Die Verbund-Verantwortlichen sollen dabei ihre "Motive" für die Ankündigung des Verhandlungsstopps erklären.

"Strukturlösung passt"

Die Strukturlösung für den österreichischen Strommarkt "passt", betont Bartenstein, "sie ist und war politisch gewollt, ist auch von den EU-Behörden genehmigt und macht wirtschaftlich Sinn. Den Weg sollte man weiter gehen." Sich jetzt in einen Schmollwinkel zurück zu ziehen, mache dagegen keinen Sinn, sagt er in Richtung E-Wirtschaft.

Seine Kritik richte sich weniger an die Zukunft, sondern an "exorbitante Preiserhöhungen", wie sie vor allem von der Wienstrom (Wien Energie) für den jetzigen Herbst angekündigt sind, die für einen Durchschnittshaushalt von 3.500 KWH Jahresverbrauch den Preis um 8 Prozent anhebt. Bartenstein: "Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht." (APA)