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Lee Westwood (England/li) und Teamkollege Darren Clarke (Nordirland) hatten ihren Spaß mit Tiger Woods und Phil Mickelson.

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Woods (li) und Mickelson hingegen waren nach ihrer katastrophalen Leistung weniger gut gelaunt.

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Detroit - Der Schock stand Tiger Woods ins Gesicht geschrieben. Das Team Europa hatte am Freitag mit dem 6,5:1,5-Traumstart beim 35. Ryder Cup Gastgeber USA in Blooomfeld Hills bei Detroit (Michigan) regelrecht überrollt und dem Weltranglisten-Zweiten einen seiner schwärzesten Tage bei der 35. Auflage dieses Kontinent-Vergleichs beschert. Woods und der Weltranglisten-Vierte Phil Mickelson unterlagen im Fourball Colin Montgomerie/Padraig Harrington ebenso wie Darren Clarke/Lee Westwood im Foursome, was natürlich erheblich zum unerwarteten Debakel der US-Golfer nach dem ersten Tag beitrug.

"Geschichte im negativen Sinn geschrieben"

"Wir haben Geschichte geschrieben im negativen Sinn. Ich hätte Haus und Hof verwettet, dass die beiden etwas reißen", klagte US-Kapitän Sutton nach der höchsten Europa-Führung in der Geschichte des Ryder Cups. Den Tränen nahe versuchte der 46-Jährige aus Louisiana das Debakel am "Schwarzen Freitag" zu rechtfertigen. "Jeder wollte die beiden besten US-Spieler in einem Team sehen. Sie wollten es auch sich selbst beweisen. Aber nicht einmal als sie mit drei Löchern in der zweiten Partie vorne lagen, haben sie es zu einem Punkt gebracht", so Sutton.

Woods und das Teamproblem

Doch an Woods, der vor 38.000 entsetzten Fans seine schlechte Bilanz im weltweit wichtigsten Golf- Mannschaftswettbewerb auf 5 Siege, 10 Niederlagen und 2 Remis verschlechterte, sind schon Suttons Vorgänger Tom Kite, Ben Crenshaw und Curtis Strange gescheitert. Einzelgänger Woods zeigte sich auch bei seinem vierten Ryder-Cup-Einsatz nicht teamfähig, denn der Superstar hat bereits ab dem ersten Tag seiner Karriere im August 1996 nur seine eigenen Interessen verfolgt. Sein Ziel, dem schon sein Vater Earl bei der Erziehung alles untergeordnet hatte, ist allein darauf ausgerichtet, den legendären Jack Nicklaus (18 Major-Triumphe) irgendwann als bester Spieler der Golf-Geschichte abzulösen. Derzeit hält der mit geschätzten 100 Millionen Dollar pro Jahr bestverdienende Sportler der Welt bei acht Major-Siegen.

Die Quittung

Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich jeder im US-Team mit dem "Tiger" schwer tut. Die Szenen am Freitag belegten dies: Mickelson, der sich oft genug kritisch über Woods geäußert hatte, und der Superstar wechselten bei den Vierern kaum ein Wort. Das Duo blieb immer auffallend weit auf Abstand. Die Quittung haben die beiden konträren Charaktere erhalten. Sutton reagierte: Er strich Mickelson für Samstag, Woods musste weiter spielen.

Am Samstag werden die gleichen acht Wettbewerbe auf dem Par 70-Kurs im Oakland Hills GC ausgetragen, bevor am Sonntag zum Höhepunkt 12 Einzel über den Sieg entscheiden. (APA/dpa/Reuters)

Ergebnisse des 35. Ryder Cups der Profigolfer in Bloomfield Hills/Detroit (Michigan) - Stand nach dem 1. Tag:

  • USA - Europa 1,5:6,5

  • Fourball:
    Colin Montgomerie/Padraig Harrington (E) s. Tiger Woods/Phil Mickelson (USA) 2 und 1 Darren Clarke/Miguel Angel Jimenez (E) s. Davis Love/Chad Campbell (USA) 5 und 4 Sergio Garcia/Lee Westwood (E) s. David Toms/Jim Furyk (USA) 5 und 3 Chris Riley/Stewart Cink (USA) s. Paul McGinley/Luke Donald (E) geteilt

  • Foursome:
    Chris DiMarco/Jay Haas (USA) s. Jimenez/Thomas Levet (E) 3 und 2 Montgomerie/Harrington (E) s. Love/Fred Funk (USA) 4 und 2 Clarke/Westwood (E) s. Woods/Mickelson (USA) 1 up Garcia/Donald (E) s. Perry/Cink 2 und 1