Wien - Das ORF-Hörspiel "Die Beichte" von Felix Mitterer und der FM4-Soundpark, die Internet-Plattform für heimische Musik, sind heute, Samstag beim Prix Italia 2004 im sizilianischen Catania ausgezeichnet worden. Mitterers "Die Beichte", inszeniert von Martin Sailer, siegte in der Kategorie "Originalhörspiel", der FM4-Soundpark erhielt den Preis der Web-Jury in Kategorie "Cross Media", teilt der ORF in einer Aussendung mit.

Mitterers "Die Beichte"

In der Kategorie "Originalhörspiel" gab es heuer insgesamt 33 Einreichungen aus 22 Ländern. "Die Beichte" behandelt die Abrechnung eines Mannes mit einem Priester, der ihn einst sexuell missbraucht hat, und mit seiner eigenen Schuld. Denn inzwischen ist das Opfer selbst zum Täter geworden: gegenüber seinem eigenen Kind. Mitterer stellt in der Begegnung der zwei Männer auch die Frage nach möglicher Vergebung und Versöhnung. Das Stück wurde bereits im Rahmen der von Ö1 veranstalteten "Langen Nacht des Hörspiels" zum "Hörspiel des Jahres 2003" gekürt. Ö1 sendet "Die Beichte" am Samstag, den 25. September um 14.00 Uhr in der "Hörspiel-Galerie".

"FM4-Soundpark"

Der "FM4-Soundpark", der seit Oktober 2001 online ist, ist eine Internet- und On-Air-Plattform für neue Sounds aus Österreich. Demos, Rohmaterial und Samples - zum Austausch und zur Bearbeitung, als Preview auf Konzerte und Tonträger-Releases und Feedback. FM4 unterstützt damit die heimische Szene, egal ob Anfänger, Shooting Star oder arrivierter Act und ist zugleich eine auf den jeweils letzten Stand gebrachte Datenbank der heimischen Musikszene - nach Aktualität und in einem alphabetischen Archiv aufgelistet auf der "FM4-Soundpark"-Homepage (http://fm4.orf.at/soundpark) und im FM4-Radioprogramm im FM4-Soundpark am Sonntag ab 1.00 Uhr. Bisher haben etwa 2700 Musiker ihre Stücke im "FM4-Soundpark" veröffentlicht, über 8000 MP3s sind seither online.

Traditionsreicher Preis

Der Prix Italia ist der älteste und traditionsreichste Fernseh-, Radio- und Web-Wettbewerb. In der Kategorie Radio gibt es Preise für qualifizierte Produktionen in den Bereichen Hörspiele, Dokumentation (Kultur und Aktuelles) und Musik. Er wurde von der RAI 1948 ins Leben gerufen. Die Teilnehmerliste des Prix Italia liest sich wie das literarische Who is Who des 20. Jahrhunderts: Autoren wie Jean Anouilh, Heinrich Böll, Bert Brecht, Italo Calvino, Jean Cocteau, Friedrich Dürrnmatt, Max Frisch oder Umberto Eco haben Arbeiten eingereicht - zu den Siegern zählten u. a. Samuel Beckett, Eugene Ionesco, Harold Pinter und Dylan Thomas.

Mehr als 80 öffentliche und private Medienunternehmen aus über 40 Ländern sind regelmäßige Teilnehmer am Prix Italia. Der Wettbewerb findet jedes Jahr in der zweiten Septemberhälfte statt - heuer in Catania -, begleitet von vielen kulturellen Veranstaltungen, besucht von Hunderten Repräsentanten des Rundfunks, Regisseuren, Producern, Autoren und vielen Journalisten. (APA)