Kairo/New York - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) hat die sudanesische Regierung beschuldigt, die Gräueltaten der arabischen Milizen in der Krisenregion Darfur weiterhin zu dulden. ai-Generalsekretärin Irene Khan, die seit Mittwoch mit einer Delegation an Ort und Stelle ist, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Freitagabend: "Die bewaffneten Milizen sind immer noch da." Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wollte am Samstag über eine neue Entschließung zur Entwaffnung der Milizen in Darfur abstimmen. Khan sagte, sie habe in Darfur Ortschaften gesehen, die teilweise oder vollständig niedergebrannt worden seien. Flüchtlinge hätten der Organisation berichtet, dass sudanesische Sicherheitskräfte es nach eigener Aussage nicht für ihre Aufgabe hielten, die regierungsnahen Dschandschawid-Milizen zu entwaffnen. Ein Mann aus der Ortschaft Gokar habe berichtet, wie die Milizen 56 Dorfbewohner getötet und die übrigen in die Flucht getrieben hätten. Ein junges Mädchen sagte, sie sei von fünf Männern vergewaltigt worden. (APA)