Keine Gesprächsbasis unter Aznar
Unter dem früheren Premier Jose Maria Aznar von der konservativen Volkspartei (PP) war die Gesprächsbasis zwischen Madrid und baskischen Politikern praktisch auf Null geschrumpft. Alonso erklärte aber gegenüber dem "Diario Vasco", dass er keinen Zweifel habe, dass die PNV die Intention habe, dem Treiben der ETA ein Ende zu bereiten. Der PNV gehört auch der baskische Regierungschef Juan Jose Ibarretxe an, der in den vergangenen Monaten mit dem "Plan Ibarretxe" aufhorchen hatte lassen.
Dieser Plan sieht einen nur noch lose an Spanien gebundenen Staat vor, der den Basken eine eigene Staatsbürgerschaft und Stimme in der EU geben soll. Er wird aber auch von der sozialistischen Regierung abgelehnt. Innenminister Alonso: "Der Plan Ibarretxe ist in radikaler Weise anti-konstitutionell. Er will einen Staat bilden und und das ist verfassungsgemäß nicht möglich."
Mehr Kompetenz für baskische Polizei
Die seit Mitte April amtierende sozialistische Regierung in Madrid will aber der autonomen baskischen Polizei "Ertzaintza" aber mehr Kompetenzen einräumen. Gegenüber "El Diario Vasco" stellte Alonso eine Aufstockung von 150 bis 500 Mann in Aussicht. ETA müsse gezeigt werden, dass sie keine Zukunft habe: "Das politische und soziale Leben im Baskenland wird durch die Handlungen der Terroristen nicht in Frage gestellt. Auch wenn sie es weiterhin versuchen werden."
In den vergangenen Wochen verübte die ETA in Nordspanien wieder mehrere Anschläge, bei denen niemand verletzt wurde. Dem drei Jahrzehnte währenden Kampf der Organisation für ein unabhängiges Baskenland sind schon mehr als 800 Menschen zum Opfer gefallen.
Französische Polizei nahm zwei mutmaßliche ETA-Mitglieder fest