Paris - Renault-Chef Louis Schweitzer rechnet nicht damit, dass sich die schwächelnde europäische Autoindustrie in nächster Zeit erholt. "Durch die schwache Wirtschaft in Europa fahren die Menschen ihre Autos länger als früher", sagte Schweitzer der "Welt am Sonntag" im Vorfeld des Pariser Autosalons, der am kommenden Wochenende beginnt. Der Autoabsatz könne nur dann steigen, wenn die Wirtschaft in Euroland um mehr als zwei Prozent wachse. Das sei nicht zu erkennen.

Die deutschen Autobauer sieht Schweitzer vor großen Problemen. "Im Vergleich zu anderen Ländern in Westeuropa sind die Personalkosten zu hoch", sagte der Renault-Chef. Durch die Liberalisierung des europäischen Automarktes spitze sich das Problem weiter zu. Der Heimatmarkt biete nur geringe Margen und sei hart umkämpft. "Wenn ein Autohersteller dann mit zu hohen Kosten zu kämpfen hat, bekommt er ein ernstes Problem", sagte Schweitzer der Zeitung.

Renault steht offenbar kurz davor, das 5000-Euro-Auto Dacia Logan, das seit kurzem in Rumänien verkauft wird, auch in Westeuropa einzuführen. "Wir denken über eine Vermarktung in Westeuropa nach", sagte Schweitzer. Die offizielle Entscheidung werde kommende Woche gefällt. (APA/dpa)