Bregenz - Einigermaßen überraschend: Während die viertstärkste Partei nach der Vorarlberger Landtagswahl (die Grünen) ausgelassen in einer in-Location mit Band feiert, finden sich vergleichsweise gerade einmal ein Häufchen Vertreter der nunmehr zweitstärksten Partei in einem Bregenzer Kaffeehaus zur Siegesparty ein. Die SPÖ Vorarlberg mit Spitzenkandidatin Elke Sader traf sich in einem Lokal am Rand der Bregenzer Innenstadt, um die Wiedererringung des zweiten Platzes zu feiern.

In kleinem Rahmen

Knallrote Tischtücher und ein paar Wahlplakate mit den Konterfeis der Kandidaten, die an die Wände gepickt sind, bedeuten, dass man hier richtig ist. Ansonsten weist nichts auf "Party" hin. Grüppchenweise sitzen Kandidaten, Funktionäre und Wahlhelfer an den Tischen und plaudern, wie eine Hand voll Leute im Gang. Kein aufgeregtes Treiben, obwohl die SPÖ Vorarlberg nach 15 Jahren erstmals wieder zweitstärkste Kraft hinter der ÖVP geworden ist.

"Schön", erwidern Elke Sader oder auch Manuela Auer, die Spitzenkandidatin der SPÖ bei der AK-Wahl vom Frühjahr, knapp auf die Frage, wie es sei, nach so vielen Niederlagen für die Sozialdemokratie wieder einmal einen Grund zum Feiern zu haben. Zwischendurch fallen sich zwei in die Arme, klopfen sich nochmals auf die Schultern und sind einfach glücklich.

Von Überschwang ist allerdings keine Spur, vielmehr gilt es offenbar die Dimension des Wahlerfolgs von diesem Sonntag erst einmal gemeinsam zu verkraften. Die SPÖ hat es allem Anschein nach noch gar nicht verinnerlicht, die FPÖ abgehängt zu haben. Spontan, aber gekünstelt wird der modernen Medienwelt Tribut gezollt und "Elke! Elke!" skandiert und Frontfrau auf die Schultern gehoben, als ein Fernsehteam und ein Zeitungsfotograf ihre Bilder einfordern. (APA)