United Internet, nach der Telekom-Tochter T-Online Nummer zwei auf dem deutschen DSL-Markt, fordert von der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation eine schnellere Öffnung des Telefonmarktes. "Die Telekom gibt von ihrer Marktmacht freiwillig nichts ab", sagte United Internet-Chef Ralph Dommermuth dem "Tagesspiegel". "Eine schnelle Regulierungsentscheidung wäre wünschenswert." United Internet zählte zuletzt rund 825 000 DSL- Kunden, T-Online 2,6 Millionen.

Monopol

Vor allem das Monopol der Telekom bei der "letzten Meile" sei den Wettbewerbern ein Dorn im Auge, schreibt die Zeitung. Zwar dürften Anbieter wie United Internet oder Freenet seit diesem Frühjahr DSL- Zugänge aus einer Hand verkaufen, ohne zugleich einen Highspeed- Anschluss der Telekom vermarkten zu müssen. Doch auf die technische Infrastruktur der Telekom seien sie immer noch angewiesen.

Ablöse

"Die Entbündelung von Sprach- und DSL-Anschluss würde das Geschäft natürlich beschleunigen, weil wir nicht mehr auf die Telekom angewiesen wären", sagte Dommermuth. Die Regulierungsbehörde schütze hier die Investitionen der Telekom. Für den Telefonkonzern wäre es "natürlich dramatisch, wenn unsere DSL-Kunden keinen Telefonanschluss mehr bräuchten." Der Wettbewerb werde hier "aus nachvollziehbaren Gründen in gewisser Weise behindert", sagte der United Internet-Chef. Über mangelnden Zuspruch der Kunden muss sich Dommermuth nicht beklagen. "Unser DSL-Angebot läuft sehr gut. Wir gewinnen jeden Tag über 1000 neue Kunden", sagte er dem "Tagesspiegel". (APA)