London - Britische Forscher sind der Annahme, dass die körpereigene biologische Uhr des Menschen für die weitere Erforschung des Weltraums extrem hinderlich ist. Untersuchungen haben ergeben, dass schon alleine die um 39 Minuten längeren Tage am Mars ein Problem darstellen können, berichtet BBC-Online. Die Wissenschaftler haben auch das Schlafverhalten im All und das menschliche Verhalten auf Unregelmäßigkeiten untersucht.

Russell Fosters Wissenschaftsteam vom Imperial College in London hat in Zusammenarbeit mit dem US National Space Biomedical Research Institute (NSBRI) herausfinden wollen, wie die Astronauten entfernt der Erde überleben können. Für die Forscher ist der 24-Stunden-Rhythmus des Menschen kritisch. Das All ist das schlimmste "Schicht-Arbeitsprogramm" - zu diesem Schluss kommen die Forscher. Die vordringlichste Aufgabe liege darin, dass die Forscher genügend Schlaf kriegen. In bisherigen Allmissionen hatten die Astronauten zum Teil bis zu zwei Stunden weniger Schlaf als auf der Erde. Vorhergehende Untersuchungen haben ergeben, dass insbesondere bei Nachtschicht-Arbeitern längerfristig zahlreiche gesundheitliche Problem auftreten. Auch das Unfallrisiko steigt extrem an. So fanden die Forscher heraus, dass sogar drei Tage nach der letzten Nachtschicht das Risiko immer noch um 50 Prozent höher ist, als bei normal Arbeitenden.

"Während sich die Wissenschaft den zahllosen technischen Problemen bei Allmissionen durchaus bewusst ist, ist der Faktor menschliche Gesundheit schlecht erforscht", so Foster. Für die menschliche Uhr beträgt der Tag exakt 24 Stunden und elf Minuten. Korrigiert wird dies zusätzlich durch das Licht. Das verminderte Licht im All lässt eine Anpassung an ein anderes System nicht zu. Dadurch wird der Schlafrhythmus völlig gestört. Der Experte fürchtet, dass mit sinkender Leistungsfähigkeit die Anfälligkeit für von Menschen verursachte Unfälle stark steige. (pte)