Bregenz - Eine Analyse des Wahlsieges vom Sonntag ist am Montagabend im Mittelpunkt des ÖVP-Landesparteivorstandes gestanden. Als überragenden Wahlfaktor für die Vorarlberger ÖVP machte man Landeshauptmann Herbert Sausgruber aus, berichtete Klubobmann Markus Wallner im Anschluss an die Sitzung. Auch die Arbeit der gesamten Regierung habe die ÖVP-Wähler maßgeblich beeinflusst, ihre Stimme der ÖVP zu geben. 20 Prozent der Wähler hätten sich erst in der letzten Woche vor der Wahl, zehn Prozent erst in den letzten drei Tagen entschieden.Frühstücks-Semmel Die Strategie, nach der Abschlusskundgebung am Freitag noch einmal voll durchzustarten, habe so letztendlich den überragenden Erfolg eingebracht, gab sich Wallner überzeugt. "55 Prozent wären sonst wohl nicht möglich gewesen", sagte Wallner. Die ÖVP hatte etwa in der Nacht auf Sonntag in weiten Teilen Vorarlbergs Türanhänger mit dem Appell des Landeshauptmanns "Bitte gehen Sie wählen!" platziert. Viele Haushalte waren auch mit einer Frühstücks-Semmel bedacht worden. Die Ortsorganisationen waren mit der Verteilaktion bis in die frühen Morgenstunden beschäftigt gewesen. "Regierung im Gesamten" Auch in Bezug auf die für die Wahl der ÖVP ausschlaggebenden Faktoren zeigte sich Wallner sehr zufrieden. "Es ist wohltuend, dass die Arbeit der Regierung im Gesamten geschätzt wird", sagte Wallner. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass sich am Sonntag sehr viele Jung- und Erstwähler, aber auch Bis-30-Jährige für die ÖVP entschieden haben. "Wir sind auch in diesen Gruppen sehr gut angekommen und haben die Grünen deutlich hinter uns gelassen", so Wallner. Über das überragende Wahlergebnis von 54,9 Prozent war Wallner auch am Montagabend noch überrascht: "In unseren kühnsten Träumen sind wir auf 50 Prozent gekommen", gerechnet habe man aber mit einem Stimmenanteil von 48 oder 49 Prozent. Parteiengespräche Wallner bestätigte außerdem noch einmal den Beginn der Parteiengespräche am Mittwoch. Erster Gesprächspartner ist Mittwoch früh die seit Sonntag zweitstärkste Partei, die SPÖ. Wann die Gespräche mit Freiheitlichen und Grünen geführt werden, vermochte Wallner am Montag noch nicht zu sagen. Diese Termine würden am Dienstag feststehen und bekannt gegeben. "Alle haben es sich verdient, dass man mit ihnen spricht", unterstrich Wallner. Er betonte außerdem, dass die ÖVP sehr offen in die Gespräche mit den anderen Fraktionen gehen werde. "Wir werden schauen, wo es inhaltliche Gemeinsamkeiten und wo es Differenzen gibt, und wir werden auch schauen, was überwindbar ist und was nicht." (APA)