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Der Eichenbockkäfer ist wieder aufgetaucht

Foto: APA/PETR ZABRANSKY
Wien - Er zählt zu den größten Käfern Europas und galt eigentlich als ausgestorben. Jetzt ist er wieder aufgetaucht - und zwar im Nationalpark Donau-Auen, beim Schloss Eckartsau: der "Große Eichenbock". Bis zu 5,5 Zentimeter lang wird das prächtige Insekt. Forscher hoffen nun, dass durch die "Auflichtung" des Schlossparks Eckartsau ein ungefährdeter Lebensraum für eine kleine Population des "Cerambyx cerdo" entsteht.

Die erwachsenen Käfer fliegen vorzugsweise in den Abendstunden alte Eichen an und ernähren sich vom austretenden Saft. Die Eier werden in Rindenspalten abgelegt, von dort aus fressen sich die Larven vom Bastteil bis zum Kernholz vor. Am Ende ihrer mehrjährigen Entwicklung nagen sich die Larven wieder bis zur Rinde vor und verpuppen sich.

Käferfauna

Die Käfer schlüpfen bereits im Herbst, überwintern aber noch im Baum und erscheinen erst im folgenden Frühjahr. Als Lebensraum nützen die Insekten alte Eichenwälder, halboffene Alteichenbestände, Hartholz-Auen sowie alte Parkanlagen, Alleen und frei stehende Einzelbäume.

"Während meiner Untersuchungen über die Käferfauna des Nationalparks Donau-Auen war es mir nicht gelungen, auch nur Spuren des Heldbocks zu finden. Der aktuelle Fund im Schlosspark Eckartsau zeigt, dass diese Bockkäferart offenbar im Nationalpark doch nicht ausgestorben ist. Ihre Population ist allerdings weitgehend unter die Erfassbarkeitsgrenze zurückgegangen", analysierte Käferexperte Petr Zabransky die Entdeckung. Der Akzeptanz von Totholz und zusammenbrechenden Baumriesen im Landschaftsbild spiele in einer möglichen Zukunft des Eichenbock-Käfers eine entscheidende Rolle. Denn der seltene Riese liebt sonnig stehende Baumruinen, die naturgemäß von weit her sichtbar sind. (APA)