Medien
Doubleclick macht Rückzieher
Neue Datenbank auf Eis gelegt - Datenschützer skeptisch
Der amerikanische Onlinevermarkter
Doubleclick hat seine Pläne, personalisierte
Kundendaten mit anonymen Nutzerprofilen in einer Datenbank
zusammenzuführen, vorerst auf Eis gelegt. Doubleclick
setze seine Pläne
aus, bis sich die Regierung mit der Industrie über die Datenschutzstandards
für das Internet geeinigt habe, kündigte Doubleclick Chairman und Chief
Executive Officer Kevin O'Connor am Freitag an. Vergangene Woche hatte
das Unternehmen noch eine Werbekampagne gestartet, um um
Internetnutzer zu schulen, wie sie ihre Privatsphäre und ihre persönlichen
Daten im World Wide Web besser schützen können.
Mit dem Rückzieher reagiert das Unternehmen auf den Entrüstungssturm
unter Datenschützern und die bei amerikanischen Gerichten eingereichten
Klagen, die seine Fusion mit dem Direktmarketingunternehmen Abacus
Alliance hervorgerufen hatten. Datenschützer hatten in den vergangenen
Wochen immer wieder davor gewarnt, dass mit Hilfe der von Doubleclick
gesammelten Daten Dossiers über Bürger angelegt werden könnten, die auch
sensible Informationen über gesundheitliche und finanzielle Angelegenheiten
enthalten.
O'Connor bezeichnete es als einen Fehler, die Zusammenführung der
anonymisierten Nutzerprofile mit den personalisierten Kundendaten geplant
zu haben, ohne die Regierung und die Datenschutzstandards der Industrie
einzubeziehen. Industrie, Kunden und Regierung müssen nun klare Richtlinien
formulieren, die den Schutz aller Nutzer im Internet gewährleisten.
DoubleClick betreibt das größte Online-Werbenetz der Welt und vermarktet
Bannerinserate auf über 1500 Websites. (horizont/pte)