Aus diesem Grund wird Erdogan außer seinem Auftritt im Parlament auch Erweiterungskommissar Günter Verheugen treffen. Zuvor will er noch mit dem belgischen Ministerpräsidenten Verhofstadt zusammenkommen. Offiziell heißt es in Ankara, Erdogan werde versuchen, seine Position zu erklären und gleichzeitig Einwände aus Brüssel berücksichtigen. Diese Formulierung lässt sowohl zu, dass Erdogan auf einer Kriminalisierung des Ehebruchs bestehen bleibt, als auch den geordneten Rückzug antritt.
Opposition fordert Sondersitzung des Parlaments
Oppositionsführer Deniz Baykal forderte indes, kommenden Dienstag in einer erneuten Sondersitzung des Parlaments das Strafgesetzbuch wie ursprünglich vorgesehen ohne Ehebruch als Straftatbestand zu verabschieden. "Die Stimmung gegen die Türkei droht zur Lawine zu werden", so seine Begründung.