Bild nicht mehr verfügbar.

Helmut Brandstätter und Franz Prenner.

Fotos: AP/Hans Punz; ATV+
Die Privatsender ATV+ und Puls drohen dem ORF mit einer Beschwerde in Brüssel, bestätigt eine Sprecherin des Wiener Stadtsenders auf STANDARD-Anfrage. Sie wollen den EU-Behörden aufzeigen, "wie der ORF die Entstehung eines Marktes verhindert", schreiben ATV-Manager Franz Prenner und Puls-Chef Helmut Brandstätter in einem offenen Brief an die Stiftungsräte des ORF.

Anlass für den Protest der beiden ist nicht zuletzt die ORF-Klausur am Wochenende (DER STANDARD berichtete). Management und Betriebsrat des ORF wollten sich mit den Werbebeschränkungen des neuen ORF-Gesetzes "keinesfalls abfinden", schließen die privaten Konkurrenten daraus. Als Beispiel nennen sie "verbotene Cross Promotion" zwischen Fernseh- und Radioprogrammen des ORF, da Ö3 zwei Tage ein "Sex and the City-Wochenende" ausgerufen habe, "alles zur Promotion der letzten Staffel dieser Serie". "Das ist wohl keine Erwähnung von Programminhalten, wie sie im Gesetz steht, das ist klarer Gesetzesbruch", schreiben Prenner und Brandstätter.

Quizsendungen wie jene zur "Expedition Österreich" mit Mehrwertnummern seien international bisher Privatsendern vorbehalten.

Die beiden fordern neuerlich zehn Prozent der Rundfunkgebühren für private Kanäle, wenn sie öffentlich-rechtliche Programme senden. (fid)