Wien - Nach der Explosion zweier Handgranaten auf der Wiener Höhenstraße, bei der eine 39-jährige Frau aus Purkersdorf ums Leben gekommen ist, blieben auch heute, Mittwoch, viele Fragen offen. Laut dem Anwalt des festgenommenen Verdächtigen, Dr. Herbert Eichenseder, bestreitet der 38-jährige Bekannte und Arbeitgeber des Opfers sämtliche Vorwürfe. Es habe sich um einen Unfall und nicht um Mord gehandelt. Dennoch dürfte der Mann in U-Haft genommen werden.

Ungewöhnliches Testament

Das ungewöhnliche Testament, in dem dem 38-Jährigen und seiner Frau eine Lebensversicherung in der Höhe von rund 300.000 Euro hinterlassen wird, kam dem Festgenommenen zufolge wegen einer zurückliegenden Scheidung des Opfers zu Stande. Der Verdächtige war Eichenseder zufolge auch niemals - wie in einigen Medien kolportiert - mit seiner Angestellten liiert gewesen.

Waffenentsorgung

Laut dem Verdächtigen, der in zahlreichen Vereinen tätig gewesen ist, die unter anderem auch Hilfslieferungen in das ehemalige Jugoslawien organisiert haben, haben sich Personen an ihn gewandt, die Waffen möglichst unkompliziert los werden wollten. Der 38-jährige habe darauf hin die Behörden und die Info-Illustrierte "News" informiert. Die erste Übergabe von den Waffen am 10. September habe auch funktioniert, bei der zweiten am Montag sei es zu dem Unfall gekommen.

Unfallsvariante

Die Behörden schließen die Unfall-Variante nicht aus. Doch gebe es laut Oberstleutnant Rudolf Gollia, Sprecher des Innenministeriums, auch eine Reihe von Indizien, die einen Mordverdacht nicht ausschließen würden. Die Ermittler versuchen, bei Einvernahmen und Analysen der explodierten Handgranaten neue Hinweise zu bekommen.

Gefunden wurden in dem Wagen auf der Höhenstraße: Vier Pistolen, eine Kalaschnikow AK 47 mit Schalldämpfer, ein Maschinengewehr der Marke "Skorpion", ein Gewehrlauf, ein Schalldämpfer, 20 Magazine für AK 47 mit Patronen, weitere leere Magazine, sechs Handgranaten, von denen zwei hoch gegangen sind, sowie zahlreiche Patronen. (APA)