Beirut/Rom - In der libanesischen Hauptstadt Beirut
haben Geheimdienste einen Selbstmordanschlag islamischer Terroristen
auf die italienische Botschaft vereitelt. Sicherheitskräfte hätten
ein mit Sprengstoff beladenes Auto nahe der diplomatischen Vertretung
sichergestellt, verlautete in Beirut. Italienische Medien berichteten
am Mittwoch, der Anschlag mit rund 300 Kilogramm Sprengstoff hätte
der Auftakt zu einer Attentatsserie im Libanon sein sollen. Dabei
habe auch eine deutsche Diplomatin getötet werden sollen.
Zehn Festnahmen
Zehn mutmaßliche Mitglieder der Terrorgruppe seien bereits am
vergangenen Freitag in Beirut festgenommen worden. Die Gruppierung
unter dem Namen Jamaa al-Dinniya sei im Libanon aktiv, international
aber bislang eher unbekannt. Unter den Festgenommen sei der Führer
der Gruppe, Abi Omar, verlautete in Rom unter Berufung auf
italienische Geheimdienste. Die Anti-Terror-Operation sei gemeinsam
mit Mitarbeitern der libanesischen und syrischen Geheimdienste
durchgeführt worden.
Die römische Zeitung "La Repubblica" berichtete, für die Ermordung
der deutschen Diplomatin habe die Gruppe bereits ein Kommando
gegründet. Nähere Einzelheiten wurden nicht berichtet. Als nächste
Etappe hätten die Terroristen einen Anschlag auf die Botschaft der
Ukraine in Beirut ins Auge gefasst.
Italien als Zielscheibe
Italien ist laut Informationen der Geheimdienste vor allem wegen
der Präsenz von 3000 italienischer Soldaten im Irak zur Zielscheibe
islamischer Terroristen geworden. Bereits in der Vergangenheit wurden
zwei Italiener im Irak entführt und ermordet, unklar ist nach wie vor
das Schicksal zweier gekidnappter Italienerinnen. Römische Zeitungen
berichteten, die vor zwei Wochen entführten Frauen seien am Leben und
seien von Bagdad in die Region um die Rebellenhochburg Falluja
verschleppt worden. Unklar sei aber, wer die Entführer seien. (APA/dpa)