Berlin - Der deutsche Verteidigungsminister Peter Struck hat Fehler beim internationalen Einsatz im Kosovo eingeräumt. Bei den blutigen Unruhen im März sei die Kommunikation zwischen den NATO-geführten KFOR-Kräften und den UNO-Polizisten mangelhaft gewesen. Über einige Fehler zwischen KFOR und UNMIK müsse man sich wundern, sagte Struck am Mittwoch bei einer Sitzung des Bundestags-Verteidigungsausschusses. Die Soldaten hätten die Situation im Kosovo eher als Routine begriffen. Deswegen seien sie nachlässig geworden. Soldaten sind auch nur Menschen"

Er glaube aber nicht, dass sich die Bundeswehr einen gravierenden Fehler vorzuwerfen habe. "Soldaten sind auch nur Menschen." Die deutschen Einheiten müssten für den Einsatz gegen gewalttätige Demonstranten besser geschult werden. Es gebe aber keinen Grund, das Kosovo-Mandat in Frage zu stellen.

Die Debatte über den deutschen Einsatz hatte sich Ende August verstärkt, als bekannt wurde, dass es entgegen vorheriger Angaben im März doch einen Toten im deutschen Einsatzbereich gegeben hatte. Struck war darüber verspätet informiert worden. Er hatte zuvor zum umstrittenen Vorgehen der deutschen Soldaten bei den Unruhen betont, dass Opfer unter der Bevölkerung vermieden worden seien.

Die CSU beklagte, dass die Opposition erst in der Früh einen weiteren Untersuchungsbericht des Ministeriums zu den Vorfällen vom März erhalten habe. Deshalb sei die Entscheidung über die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses erst in der kommenden Woche möglich. Er warf dem Ministerium vor, "stückchenweise" zu informieren. (APA/dpa)