Siemens-Forscher haben einen neuen Minisensor entwickelt, der verschiedenste Gase und Gerüche erkennt. Der auf Nanotechnologie basierende Chip ist kleiner als ein Millimeter, verbraucht wenig Energie und eignet sich somit für den Einbau in mobilen Geräten wie Handys. Dadurch eröffnen sich neue Anwendungen: So könnten sich Jogger und Fahrradfahrer bei kritischen Ozonwerten automatisch warnen lassen, das Handy könnte als mobiler Brand-melder eingesetzt werden oder automatisch beim Telefonieren die Atemluft auf Mundgeruch untersuchen. Aufgrund der verwendeten Technologie lässt sich der Chip preiswert produzieren und soll darum schon in einer der nächsten Handy-Generationen ohne großen Aufpreis zum Einsatz kommen.

Minisensoren

Weil die neuen Minisensoren extrem genau arbeiten, eröffnen sich auch über Handys hinaus neue Einsatzgebiete. So können beispielsweise Asthmakranke schon frühzeitig vor dem nächsten Anfall gewarnt werden, weil der Sensor den steigenden Stickstoffgehalt in der Atemluft erkennt, der einem Anfall vorausgeht. Brandmelder könnten in Zukunft noch zuverlässigersein, weil sie nicht erst auf Rauch und steigende Temperaturen ansprechen, sondern bereits „riechen“, wenn etwas schmort. Und im Auto kann die Klimaanlage vollautomatisch von Außen- auf Umluft umschalten, sobald man durch die Qualmwolke eines LKWs fährt, der Ozongehalt über einen Grenzwert steigt oder Smog die Luft ums Fahrzeug verpestet.

Siemens-Forscher Dr. Maximilian Fleischer, der den neuen Chip entwickelt hat: „Ob-wohl man sie mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmen kann, befinden sich auf unseren neuen Sensoren zahlreiche Funktionen, in denen chemische Reaktionen stattfinden. Dadurch können sie bereits kleinste Mengen an Gasen verlässlich aufspüren.“(red)