Wien - 400 Erkrankungen, Millionen Betroffene. Oft wird Rheuma als Alterserkrankung abgetan. Doch speziell die Chronische Polyarthritis (CP) kommt auch schon bei Kindern vor und kann - so nicht möglichst schnell diagnostiziert und behandelt - schnell zu bleibenden Schäden führen. Darauf verwiesen am Mittwoch österreichische Fachleute aus Anlass des bevorstehenden 4. Rheumatages im Wiener Rathaus (1. Oktober) bei einer Pressekonferenz in Wien.

"Die rheumatischen Erkrankungen sind keine Alterserscheinungen, sondern sie treten auch wesentlich früher im Leben auf", sagte Experte Univ.-Doz. Dr. Attila Dunky.

Die Daten, die Prim. Dr. Burkhard Leeb erhoben hat:

- In Europa leiden rund 150 Millionen Menschen an rheumatischen Erkrankungen.

- Zwei Millionen Österreicher sind zumindest ein Mal im Leben davon betroffen.

- 80.000 Menschen leiden in der Alpenrepublik an Chronischer Polyarthritis (CP, rheumatoide Arthritis, "Gelenksrheum"), die als fortschreitende Gelenksentzündung zur Invalidität führen kann.

- Im Jahr 2000 gab es in Österreich mehr als 460.000 Krankenstandsfälle wegen Krankheiten des Skeletts, von Muskeln und des Bindegewebes, worunter die meisten Fälle rheumatischer Beschwerden subsumiert werden.

- Ein einziger Patient mit Chronischer Polyarthritis verursacht pro Jahr direkte Kosten von fast 8.500 Euro.

- 20 Prozent der 45- bis 64-Jährigen leiden an Abnützungserscheinungen der Gelenke (Arthrose). Bei den über 75-Jährigen ist etwa die Hälfte der Menschen betroffen.

Die Versorgung

Bewegung, Schmerzlinderung, Beherrschung von auftretenden Entzündungen und Rehabilitation sind die Hauptstützen der Versorgung der Betroffenen. Speziell bei der CP müssen Diagnose und die nachfolgende Therapie so schnell erfolgen, dass keine irreparablen Gelenksschäden auftreten.(APA)