San Francisco - Der von einer feindlichen Übernahme bedrohte Softwareproduzent PeopleSoft geht mit dem Computerkonzern IBM eine enge Technologie- und Marketingallianz ein.

PeopleSoft werde seine Anwendungen für Industriekunden in die "WebSphere"-Technologie von IBM integrieren, teilten beide Unternehmen am Dienstag (Ortszeit) in San Francisco mit.

Mit diesem Schritt verschärfen die Unternehmen den Wettbewerb mit dem US-Softwarehersteller und Datenbank-Anbieter Oracle, gegen den beide in verschiedenen Marktbereichen in Konkurrenz stehen.

Grünes Licht für Übernahme

Oracle hatte erst Mitte September wieder Grünes Licht für eine Übernahme von Peoplesoft von einem US-Richter bekommen. Zuvor hatte die amerikanische Kartellbehörde wegen Wettbewerbsgründen dagegen geklagt.

Oracle bietet den Peoplesoft-Aktionären 21 Dollar je Aktie und damit rund 7,7 Mrd. Dollar (6,3 Mrd. Euro). PeopleSoft-Chef Craig Conway hatte den feindlichen Übernahmeversuch immer wieder vehement zurück gewiesen und bezeichnet Oracles Offerte inzwischen als "bösen Traum".

Eine Milliarde Dollar für gemeinsame Entwicklungen

PeopleSoft und IBM wollen innerhalb der kommenden fünf Jahre insgesamt eine Milliarde Dollar in die gemeinsame Entwicklung und den Vertrieb von Unternehmenssoftware für Banken, Versicherungen, Finanzmärkte und die Telekom-Branche stecken.

Wie die Investition unter den Unternehmen aufgeteilt werden soll, wurde nicht bekannt gegeben. Die Integration von Software in die "Websphere"-Technologie eröffne Peoplesoft einen Kundenstamm von mehr als 87.000 Nutzern. Die Allianz sei die größte und wichtigste Vereinbarung, die IBM und PeopleSoft jemals geschlossen hätten, betonte Conway. (APA/dpa)