Abu Anas lieferte Zarqawi-Terroristen die religiöse Rechtfertigung
Redaktion
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Scheich Abu Anas al-Shami
Kairo - Der als tot gemeldete jordanische Prediger
Scheich Abu Anas al Shami (35) lieferte der Terroristengruppe al
Tawhid wa al Dschihad im Irak in den vergangenen Monaten die
religiöse Rechtfertigung für viele ihrer Bluttaten. In der von seinem
Landsmann Abu Musab al Zarqawi angeführten Extremistengruppe war der
Scheich, der mit bürgerlichem Namen Omar Yussif Jomaa hieß,
"Vorsitzender des Komitees für geistige Führung und religiöse
Weisungen" und der zweite Mann an der Spitze der Bewegung. Er
erklärte den Terroristen, es sei rechtens jeden Muslim zu töten, der
für die "Ungläubigen" arbeite, also etwa einen türkischen
Lastwagenfahrer, der Waren für die US-Armee transportiert.
In diesem Sommer waren im Internet zwei Tonbandaufnahmen
veröffentlicht worden, die Abu Anas zugeschrieben wurden, und in
denen er unter anderem gegen die irakischen Schiiten hetzt. Außerdem
soll er Erklärungen verfasst haben, die im Namen von Zarqawi
veröffentlicht wurden.
Probleme mit jordanischen Behörden
Abu Anas el Shami, der in Saudiarabien islamische
Religionswissenschaften studiert hatte, soll Jordanien nach
Informationen jordanischer Medien erst nach dem Sturz des
Saddam-Regimes im vergangenen Jahr verlassen haben. Wegen seiner
radikalen Ansichten hatte der Jordanier palästinensischer Herkunft in
Jordanien mehrfach Probleme mit den Behörden.
Vor der Enthauptung ausländischer Geiseln im Irak hat die
Terrorgruppe El Tawhid wa El Dschihad oft Scheinprozesse inszeniert
und anschließend behauptet, Gottes Urteil vollstreckt zu haben. Die
radikale Ideologie der Gruppe, für die Abu Anas zu einem großen Teil
verantwortlich war, geht inzwischen jedoch auch vielen irakischen
Islamisten und Aufständischen-Gruppen zu weit. Von denen sollen sich
einige inzwischen gegen Zarqawis Gruppe gestellt haben. (APA/dpa)
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