Brüssel - Nach wochenlangen Verhandlungen hat sich die NATO auf eine Ausbildungsmission für den Irak geeinigt. Das sagte ein Sprecher der Allianz am Mittwoch im Hauptquartier in Brüssel. Die NATO will außerhalb Bagdads ein Trainingszentrum für Militärs aufbauen.

Frankreich verzögerte Entscheidung

Vor allem Frankreich hatte eine rasche Einigung verzögert, da es offene Fragen unter anderem bei der Finanzierung der Mission sah. Voraussichtlich sollen 300 NATO-Ausbildner geschickt werden. Die genaue Zahl sollen die militärischen Planer der NATO nun festlegen, wie der Sprecher sagte. Die NATO-Mission werde durch die von den USA geführte internationale Truppe geschützt.

Die Mission ist der kleinste gemeinsame Nenner für einen Einsatz im Irak, auf den sich die NATO-Staaten bei ihrem Gipfeltreffen Ende Juni in Istanbul einigen konnten. Vor allem Frankreich ist gegen eine zu deutliche Präsenz des Bündnisses im Irak.

USA: "Großer Schritt nach vorn"

Die USA haben die Einigung der NATO zur Hilfe bei der Ausbildung irakischer Soldaten begrüßt. "Die heutige Entscheidung markiert für die Allianz einen großen Schritt nach vorn", sagte der US-Botschafter bei der NATO, Nicholas Burns, am Mittwochabend. Die USA seien stolz, mit ihren Verbündeten an dieser "deutlichen Ausweitung" der NATO-Mission teilzunehmen. Washington werde einen "bedeutenden" finanziellen Beitrag zur Finanzierung der Mission leisten. (APA/dpa)