Russland habe mehr als genug Probleme und brauche keine ausländischen Journalisten, die darin herumstochern, hat sich der russische EU-Sonderbeauftragte Sergej Jastrschembski am Mittwoch beschwert. Er appellierte an die Medienvertreter, auch über "die heitere Seite" des Lebens in seinem Heimatland zu berichten.

Vor dem außenpolitischen Ausschuss des Europaparlaments sagte der Sonderbeauftragte, dass die Zustände in Russland offensichtlich verbessert werden müssten: "Wir brauchen mehr Demokratie und mehr Achtung vor den Menschenrechten und auch das Tschetschenienproblem muss gelöst werden". Auf die Frage, warum das Image seines Landes im Ausland so schlecht sei, antwortete Jastrschembski: "Das Letzte, das Russland brauchen kann, sind ausländische Journalisten, die nur die dunkle Seite des Landes zeigen".

Am Neujahrstag sei der Sonderbeauftragte in Las Vegas gewesen und habe am Fernsehen Festlichkeiten in verschiedenen Staaten mitverfolgt. Während in Japan und den USA glückliche Menschen die Korken knallen ließen, habe die CNN-Berichterstattung der Moskauer Neujahrsfestlichkeiten zwei Obdachlose gezeigt, die in einer Metro-Station am Rand des Roten Platzes eine Flasche Wodka tranken, beklagte sich Jastrschembski. (APA/Reuters)