Gegen den früheren Vorstandschef des
Sicherheitssoftwareunternehmens
Computer Associates International
Inc, Sanjay Kumar, ist am Mittwoch wegen Aktienbetrugs und
Justizbehinderung Strafanzeige erhoben worden. Wenige Stunden zuvor
hatte sich das Unternehmen in einem Vergleich zur Zahlung von 225
Millionen Dollar (184 Mill. Euro) und 5,7 Millionen Aktien an
Investoren bereit erklärt. Im Gegenzug werde die Börsenaufsicht SEC
die seit zwei Jahren laufenden Ermittlungen aussetzen, sagte Richter
Leo Glasser vom US-Bundesdistriktgericht in Brooklyn (New York).
Zugestimmt
In einer Vorgerichtsverhandlung hatten die US-Strafverfolger
Einzelheiten der Bilanzunregelmäßigkeiten, die dem Unternehmen
vorgeworfen werden, erläutert. Der frühere Firmensyndikus Steven
Woghin habe sich zu nicht näher beschriebenen Anklagepunkten für
schuldig bekannt, hieß es am Gericht weiter. Computer Associates hat
zugestimmt, einen unabhängigen Beobachter für die Überwachung seiner
Bilanzpraktiken einzusetzen.
Gezwungen
Kumar (42) war im Juni zum Rücktritt gezwungen worden. 15 weitere
Spitzenmanager wurden entweder entlassen oder haben gekündigt. Unter
Kumars Führung soll Computer Associates in den Jahren 2002 und 2003
2,2 Milliarden Umsatz zu viel verbucht haben. Die Ernennung eines
Nachfolgers steht noch aus. Neue Mitglieder des Verwaltungsrates sind
die SEC-Beamten Walter Schuetze und Laura Unger, sowie der Harvard-
Business-School-Professor Jay Lorsch. (APA/dpa)