Luxemburg/Brüssel - Defizit und Verschuldung in der Eurozone wie in der EU insgesamt sind 2003 im Vergleich zum Jahr davor gestiegen, vermerkt das EU-Amt für Statistik, Eurostat, am Donnerstag in einer Aussendung. 197,3 Mrd. Euro an neuen Schulden nahmen die zwölf Euroländer 2003 auf, das entsprach 2,7 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung. 2002 hatte das Defizit der Eurozone noch 2,4 Prozent des BNP ausgemacht. Die Euro-Länder hatten zusammen 5.134 Mrd. Euro an Schulden, das waren 70,7 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung.

Defizit EU-weit bei 2,8 Prozent

Nimmt man alle 25 EU-Staaten zusammen, so lag das Defizit 2003 mit 272,6 Mrd. Euro bei 2,8 Prozent des BNE. 2002 waren es erst 2,3 Prozent der Wirtschaftsleistung. Der Schuldenstand ist auf 6.166,9 Mrd. Euro, das sind 63,3 Prozent des BNP gestiegen, nach 61,6 Prozent 2002. Auch in der EU-15 stiegen Defizit und Verschuldung spürbar an.

In sechzehn EU-Staaten verschlechterte sich das Defizit 2003 im Vergleich zu 2002. Defizite über drei Prozent hatten Tschechien (12,6 Prozent), Malta (9,7 Prozent), Zypern (6,4 Prozent), Ungarn (6,2 Prozent), Polen (3,9 Prozent), die Slowakei (3,7 Prozent), Großbritannien (3,3 Prozent) sowie die Euro-Länder Griechenland (4,4 Prozent), Frankreich (4,1 Prozent), Deutschland (3,8 Prozent) und die Niederlande (3,2 Prozent).

Überschüsse in acht Ländern

In acht EU-Staaten gab es Überschüsse: Estland (3,1 Prozent), Finnland (2,3 Prozent), Luxemburg (0,8 Prozent), Belgien (0,4 Prozent), Spanien (0,4 Prozent), Dänemark (0,3 Prozent, herunterrevidiert von 1,5 Prozent nach Neubewertung eines Pensionsfonds), Schweden (0,3 Prozent) und Irland (0,1 Prozent).

Für Österreich gibt Eurostat für das Jahr 2003 unverändert ein Defizit von 1,1 Prozent an, vermerkt aber, dass Daten über Zinsleistungen der Regierung nicht konsolidiert seien. (APA)