Washington - Die Wahlen im Irak werden nach Worten des irakischen Ministerpräsidenten Iyad Allawi ungeachtet der Gewalt wie geplant im Jänner stattfinden. Allawi betonte am Donnerstag in Washington vor beiden Häusern des amerikanischen Kongresses, dass eine Verschiebung nur den "Feinden der Freiheit" in die Hände spielen würde, die das irakische Volk einschüchtern wollten.

"Die Wahlen werden vielleicht nicht perfekt sein. Dies ist nicht das Ende unserer Reise in Richtung Demokratie, sondern ein großer Schritt nach vorn", sagte Allawi. Der Ministerpräsident bat um weitere Unterstützung bei den Aufbauprojekten.Er bedankte sich bei den USA.für den Sturz von Saddam Hussein. "Wir sind dankbar für die Chance, eine bessere Zukunft aufbauen zu können", sagte Allawi.

Wie die US-Regierung gab Allawi sich optimistisch, dass die Aufständischen im Irak besiegt werden. Es handle sich um eine kleine Minderheit, der es nicht gelingen werde, das Volk einzuschüchtern. Im Irak werde auch der Kampf gegen den globalen Terror gefochten, sagte Allawi.

Sistani besorgt

Der schiitische Großayatollah Ali Sistani befürchtet, dass die Schiiten bei den Wahlen nicht ausreichend vertreten sein könnten. Sistani sei besorgt, dass eine "Kompromiss"-Liste mit US-nahen Kandidaten der größeren Parteien die Macht der schiitischen Mehrheit im Land einschränken könne, sagten Mitarbeiter des Großayatollah der US-Tageszeitung "New York Times" (Donnerstagausgabe).

Sistani droht mit Boykott

Falls "unfaire und unfreie Wahlen" zu erwarten seien, werde Sistani nicht daran teilnehmen und die Wahlen für rechtswidrig erklären. Sistani wolle, dass der Urnengang wie geplant im Jänner stattfinde. Eine mögliche Verschiebung wegen der kritischen Sicherheitslage im Land halte er für besorgnis erregend. (APA)