Washington - Der Leiter des US-Einsatzführungskommandos,
General John Abizaid, sieht in Hinblick auf die für Jänner
vorgesehenen Wahlen im Irak einen Bedarf an weiteren Soldaten zur
Sicherung des Landes. "Aber wir denken, dass diese Soldaten irakische
Soldaten sein werden", sagte Abizaid am Donnerstag nach einem Treffen
mit Mitgliedern des Streitkräfteausschusses des US-Kongresses.
Außerdem sei es möglich, dass zusätzliche internationale Soldaten
eingesetzt würden, um die von der UNO organisierten Wahlen zu
bewachen.
140.000 Soldaten stationiert
Er rechne derzeit nicht mit einem Bedarf an weiteren US-Soldaten,
könne dies aber auch nicht ausschließen. Abizaid betonte jedoch, er
halte eine Zusammenarbeit zwischen irakischen Soldaten und den
derzeit im Irak stationierten US-Soldaten für ausreichend, um die
Sicherheitslage "wie sie wahrscheinlich im Jänner sein wird" in den
Griff zu bekommen.
Derzeit haben die USA 140.000 Soldaten im Irak stationiert. Die
Truppenstärke ist ein wichtiges Thema im
US-Präsidentschaftswahlkampf. Der demokratische Kandidat John Kerry
wirft Präsident George W. Bush vor, er habe die Gewalt im Irak außer
Kontrolle geraten lassen. Kritiker sagen, die Truppenstärke sei zu
gering, um für Frieden im Irak zu sorgen. US-Verteidigungsminister
Donald Rumsfeld hat jedoch wiederholt darauf hingewiesen, dass
Abizaid so viele Soldaten bekomme, wie er anfordere. Die Wahl im Irak
fällt mit einer geplanten Rotation bei den US-Streitkräften zusammen.
Durch die Überlappung von zurückkehrenden und neuen Soldaten kann
dadurch vorübergehend die Streitkräftestärke erhöht werden. (APA)