US-Außenminister: "Wie lange können Sie noch in dieser Position verharren, während das palästinensische Volk leidet?"
Redaktion
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New York - US-Außenminister Colin Powell hat am
Donnerstag an Palästinenser-Präsident Yasser Arafat appelliert, seine
Position aufzugeben und damit den Weg zu einem Palästinenser-Staat
freizumachen. In einem ungewöhnlich persönlichen Ton sagte Powell
während eines Pressegesprächs in New York: "Herr Präsident, wie lange
können Sie noch warten? Wie lange können Sie noch in dieser Position
verharren, während das palästinensische Volk leidet, während es
schwierig ist, auf dem Weg zu den Zielen der Road Map vorwärts zu
kommen, während es schwierig ist zu erreichen, was Sie als ihren
Traum bezeichnen - einen Staat für das palästinensische Volk?".
"Hindernis auf dem Weg zum Frieden"
Die USA und Israel betrachten Arafat, den gewählten Chef der
Palästinenser-Regierung, als ein Hindernis auf dem Weg zum Frieden
und weigern sich, mit ihm zu verhandeln. In der sog. Road Map hat das
Nahost-Quartett (USA, UNO, EU und Russland) beiden Seiten Vorgaben
gemacht, die zu einer Rückkehr an den Verhandlungstisch führen
sollten. Ihre Umsetzung ist jedoch durch die anhaltende Gewalt zum
Erliegen gekommen.
Das Nahost-Quartett sei es mehr und mehr leid, auf die
palästinensischen Reformen zu warten, sagte Powell vor den Vertretern
der Auslandspresse weiter. "In der internationalen Gemeinschaft
herrscht eine gewisse Lustlosigkeit, die Art von Unterstützung, die
die Palästinenser so sehr brauchen, weiter anzubieten, so lange wir
keine Ansätze für politische Reformen sehen." Eine politische
Erneuerung auf Seiten der Palästinenser ist eine der Maßnahmen, die
wieder Vertrauen zwischen den Konfliktparteien schaffen sollen.
(APA/Reuters)
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