Grosny - Europäische, russische und tschetschenische Menschenrechtsgruppen sind am Freitag in Grosny zu Beratungen über den Konflikt in der nach Unabhängigkeit von Moskau strebenden Kaukasusrepublik Tschetschenien zusammengekommen. An der Konferenz unter Schirmherrschaft des Menschenrechtskommissars des Europarats, Alvaro Gil-Robles, nahmen auch der pro-russische tschetschenische Präsident Alu Alchanow sowie dessen Stellvertreter Ramsan Kadyrow teil. Anwesend waren ferner Vertreter Russlands in Tschetschenien. Gil-Robles sagte vor dem Beginn der Konferenz, der ersten ihrer Art in der tschetschenischen Hauptstadt, es gehe darum, "aus der Logik von Gewalt und Zerstörung auszubrechen" und Wege zu einem dauerhaften Frieden zu finden, der von der "übergroßen Mehrheit" der tschetschenischen Bevölkerung gewünscht werde. Mitveranstalter

Von russischer Seite nahmen Vertreter der Menschenrechtsorganisationen Memorial und der Helsinki-Gruppe teil, von tschetschenischer Seite Vertreter des Komitees gegen die Folter und der Frauenvereinigung, die regelmäßig Übergriffe der russischen Truppen und ihrer tschetschenischen Verbündeten anprangern.

Gil-Robles betonte, seine Initiative sei trotz der verheerenden Geiselnahme in Beslan in der benachbarten südrussischen Republik Nordossetien, bei der Anfang September mehr als 350 Menschen starben, auf Zustimmung an höchster Stelle in Moskau gestoßen. Mitveranstalter sind der russische Menschenrechtsbeauftragte Wladimir Lukum und die Vorsitzende der Menschenrechtskommission bei der russischen Präsidentschaft, Ella Pamfilowa. (APA/AFP)