Graz/Wien - Bei Tollwut handelt es sich um eine vom Rhabdo-Virus hervorgerufene Infektionskrankheit, deren Verlauf ohne rechtzeitige Impfung zum Tod führt.

Tödlicher Krankheitsverlauf

Bisher wurde auf der ganzen Welt noch von keinem Fall einer überlebten Tollwuterkrankung berichtet. "Weltweit sterben jährlich rund 50.000 Menschen an der Infektionskrankheit", heißt es vom Zentrum für Reisemedizin in Wien. In Österreich gab es - vor dem aktuellen Todesfall in der Steiermark - 1979 die letzte Wuterkrankung bei einem Menschen.

Virus wird im Speichel ausgeschieden

Das Tollwut-Virus wird durch infizierte "wild lebende Fleischfresser" wie Füchse, Hunde, Katzen, Schakale, Affen und Fledermäuse durch einen Biss oder Hautkontakt - das Virus wird im Speichel des infizierten Tieres ausgeschieden - übertragen.

Ausbruch

Der Beginn der Krankheit sei laut Zentrum für Reisemedizin eher uncharakteristisch mit Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Angstzuständen, Schlaflosigkeit und Erregungszuständen. Diese Beschwerden dauern laut Experten zwei bis zehn Tage an.

Virus vermehrt sich im Gehirn

Da sich das Virus entlang der Nervenbahnen ins Gehirn verbreitet und sich dort vermehrt, treten in weiterer Folgen neurologische Beschwerden auf. Diese äußern sich durch Hyperventilation ("Hecheln"), Sprachunfähigkeit, Lähmung, Wasser- und Lichtscheu, Stimmritzenkrampf ("zugeschnürte Kehle"), Verwirrtheit, Halluzinationen, Unruhe und Bewegungsdrang. "Diese Beschwerden dauern zwei bis sieben Tage und werden bei vollem Bewusstsein durchlitten", so die Mediziner.

Behandlung der Tollwut gibt es noch keine

Nach der neurologischen Phase fällt der Patient ins Koma. Trotz aller intensivmedizinischen Maßnahmen sei der Tod nicht vermeidbar. Zum Schluss treten Herzrhythmusstörungen, Herz- und Atemstillstand ein. Behandlung der Tollwut gibt es noch keine. Die einzige lebensrettende Maßnahme ist die sofortige Impfung maximal eine Woche nach einem "tollwutverdächtigen Tierkontakt".

Prophylaxe drei Impfungen

In der Regel reichen zur Prophylaxe drei Impfungen an unterschiedlichen Tagen für einen vollständigen Schutz, eine vierte nach zwölf Monaten. Drei bis fünf Jahre nach der Grundimpfung, die auch während einer Schwangerschaft möglich ist, empfehlen die Experten eine Kontrolle zur Festlegung des Auffrischungszeitpunktes.(APA)