Dauer bis zu einer Woche
Wie es sich nun aber herausstellt, wird diese Schnelligkeit weiterhin dafür verwendet, um möglichst blitzartig zum Geld des Kunden zu kommen - und es möglichst spät der Zieladresse zufließen zu lassen. Anders ist es nicht zu erklären, dass eine Überweisung zu einer Fremdbank gut und gerne vier Tage, manchmal eine Woche dauern kann. Man fragt sich: Sind da reitende Boten am Werk, mit einem Sack Geld am Sattel?
Die gerne angeführte Erklärung, Geldflüsse zwischen den Banken bedürften eines zeitaufwändigen Clearingsystems, ist in Zeiten von schnellen Datennetzen und Softwareprogrammen, die rund um die Uhr arbeiten, schlicht nicht glaubhaft. Auch das Internetbanking, bei dem Kunden ihre Bankgeschäfte zu Hause vom PC aus erledigen können, wurde mit dem berühmten Mausklick schmackhaft gemacht, der alles sofort und schnell erledigt.
Körberlgeld
Über das Körberlgeld, das sich Institute mit dem systematischen Ausnutzen von Zeitfenstern machen, kann nur spekuliert werden. Bei rund vier Millionen Privatkunden mit zumindest zwei Überweisungen im Monat und einer Überweisungsdauer von zwei Tagen und mehr, dürfte es aber keine Kleinigkeit sein, die da überbleibt - als zinsenloser Kredit an die Banken.