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Tycho Brahe (links) und Johannes Kepler

Foto: APA/EPA
Linz - Der Mordverdacht, in den der Begründer der modernen Astronomie, Johannes Kepler (1571 bis 1630), durch ein Buch eines US-Autors geraten ist, ist unter anderem Gesprächsthema eines Symposiums, das am Wochenende in der Stadt Peuerbach in Oberösterreich stattfindet. Es befasst sich unter dem Titel "Von den Planetentheorien zur Himmelsmechanik" mit den verschiedenen physikalischen Modellvorstellungen zur Beschreibung der Planeten und der dazugehörigen Trabanten des Sonnensystemes.

Der US-Autor Joshua Glider stellte in seinem im Mai erschienen Buch die von Historikern angezweifelte These auf, Keplers Lehrmeister Tycho Brahe sei nicht wie angenommen durch ein Blasenleiden, sondern vielmehr durch eine Quecksilber-Vergiftung gestorben. Das ergebe sich aus Haaren, die aus Brahes Gruft entnommen worden seien. Kepler sei der einzige, der von diesem Tod profitiert haben könnte: Er habe die astronomischen Daten seines Mentors gebraucht, um sein Lebenswerk - die Gesetze der Planetenbewegungen - belegen zu können. Übersetzung hätten ergeben, dass Kepler in einem Brief "gestanden" habe, dass er die astronomischen Daten gegen den Willen der Erben von Brahe an sich genommen habe.

Kepler wurde 1571 in Weil der Stadt in Württemberg geboren, war Assistent von Tycho Brahe in Prag, lebte auch in Linz und ist 1630 in Regenburg gestorben. Er beschrieb nach 1609 mit den drei Keplerschen Gesetzen die Bewegungen der Planeten im Sonnensystem und bewies damit das Weltbild von Kopernikus. Er ist Namensgeber unter anderem für die Universität Linz. (APA)