New York - Der iranische Außenminister Kamal Kharrazi
hat das Recht seines Landes auf die zivile Nutzung der Atomkraft
verteidigt. Vor der UNO-Vollversammlung in New York versicherte
Kharrazi am Freitag zugleich, Teheran werde alles unternehmen, um die
internationale Gemeinschaft von seinen friedlichen Absichten zu
überzeugen. Sein Land bestehe auf dem Recht der Nutzung von
Nukleartechnologie "zu friedlichen Zwecken" und werde "keine Mühen
scheuen, den friedlichen Charakter unserer Absichten zu versichern".
Der Iran stehe an vorderster Front, wenn es darum gehe, den Nahen
Osten frei von Massenvernichtungswaffen zu machen. Kharrazi warf
Israel vor, "jegliche multilateralen Instrumente in diesem Bereich"
straflos zurückgewiesen zu haben.
Vergebliche Annäherungs-Mühen
Am Vortag hatte sich der deutsche Außenminister Joschka Fischer
(Grüne) bei Kharrazi vergeblich um eine Annäherung im Streit um das
iranische Atomprogramm bemüht und seine Sorge über die
"Unbeweglichkeit" der iranischen Seite ausgedrückt. Trotz der
deutlichen Warnungen des Westens hatte der Iran vor Kurzem mit der
Vorstufe zur Urananreicherung im großen Maßstab begonnen. Die
Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) forderte Teheran in der
vergangenen Woche auf, seine Urananreicherung umgehend zu stoppen und
alle Informationen über sein Atomprogramm bis zum 25. November offen
zu legen. Die USA kündigten an, sie wollten andernfalls den
UN-Sicherheitsrat anrufen. (APA)