München - Die Kritik aus der CSU an der Schwesterpartei CDU reißt nicht ab. Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) sagte gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Focus": "Die CDU ist derzeit eine verbesserungsfähige Chorgemeinschaft." Wenn man keine gemeinschaftliche Linie verfolge, werde man bei Wahlen eben abgestraft. Die CDU müsse "dringend ihre Positionen klären und ihr Profil schärfen".

Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) sagte gegenüber dem Magazin: "Die CDU hat bislang noch keine befriedigende Problemlösungskompetenz." Zu viele in der Schwesterpartei seien sich in den vergangenen Monaten schon zu sicher gewesen, dass die Bundestagswahl 2006 gewonnen sei. Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) forderte die CDU auf, sie müsse politische Themen "endlich auch mit kompetenten Köpfen besetzen". In der Umweltpolitik beispielsweise komme von der CDU "bis dato zu wenig bis gar nichts".

Der Bremer CDU-Vorsitzende Bernd Neumann warnte seine Parteiführung mit Blick auf die Bundestagswahl vor den Folgen eines politischen Zick-Zack-Kurses. "Wenn wir so weitermachen wie im letzten Vierteljahr wird es 2006 schwer", sagte er gegenüber "Focus" und mahnte seine Partei zu mehr Disziplin und Loyalität: "Es geht nicht, dass Fraktionskollegen von Beschlüssen abweichen und dann die Vorsitzende für Vielstimmigkeit verantwortlich machen." (APA/dpa)