Der Wahl waren zum Teil turbulente Debattenbeiträge sowie mahnende Worte von Bundesparteiobfrau Ursula Haubner vorausgegangen. Hauser kündigte an, seine Partei stärker als Oppositionsgruppierung positionieren zu wollen. Außerdem soll die Basis der Partei wieder besser eingebunden werden. Bei Personalentscheidungen sollten Funktionäre bevorzugt werden und nicht so genannte Quereinsteiger.
"Unwahrheiten und Unterstellungen"
Für Tilg hatte es bereits bei seiner Entlastung als Chef des bisherigen Vorstands ein knappes Ergebnis gegeben. 96 von 184 abgegebenen Delegiertenstimmen waren auf ihn entfallen. Tilg hatte seine Gegner heftig kritisiert. "Unwahrheiten und Unterstellungen" seien "von eigenen Leuten organisiert" worden. Dies müsse noch von Gerichten geklärt werden. Im Landtag selbst ist die neue Mannschaft um Hauser nicht vertreten. Auch ein "Nachrücken" ist für den Osttiroler unmöglich, weil er bei der vergangenen Landtagswahl nicht auf der offiziellen Parteiliste kandidiert hatte.
Haubner, die mit zum Teil versteinerter Miene die Diskussion am Landestag mitverfolgt hatte, hatte den Verlauf des Parteitags heftig kritisiert. Sie vermisse Diskussionskultur. Offene Worte seien notwendig, dies dürfe aber nicht so weit führen, dass man sich gegenseitig ruiniere. Die Bundespartei werde die Tiroler Landesgruppe nicht ohne Wenn und Aber unterstützen. Nur bei geschlossenem Auftreten nach Außen werde dies möglich sein.