Washington - In zwei irakischen Städten ist es zu Ausbrüchen von Hepatitis E gekommen, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf das irakische Gesundheitsministerium. Die Virus-Erkrankung ist besonders für schwangere Frauen gefährlich. Verbreitet wird sie durch ein Virus, das oft durch die Verschmutzung von Trinkwasser mit Fäkalien entsteht.

Bisher wurden zahlreiche Fälle in dem Bagdader Stadtteil Sadr-City sowie in Mahmudiya, rund 40 Kilometer südlich von Bagdad, registriert. Fünf Todesfälle wurden offiziell gemeldet, nach Angaben der irakischen Behörden liegt die Dunkelziffer aber vermutlich weit höher. In beiden Orten des Ausbruchs von Hepatitis E werden Kämpfe zwischen der US-Armee und irakischen Milizen geführt. Die Bewohner zählen zu den ärmsten Irakern, ihre Wohnviertel gelten großteils als Slums. Auch die Zahl anderer Hepatitis-Erkrankungen und von Typhus-Fällen ist heuer im Irak stark gestiegen.

Der US-Kongress hat vergangenen Herbst 18,4 Mrd. Dollar (14,9 Mrd. Euro) für den Wiederaufbau und die Sanierung der Infrastruktur im Irak genehmigt. Bisher wurde erst eine Mrd. Dollar für die Infrastruktur-Verbesserung im Irak aufgewendet. Die Regierung von Präsident George W. Bush möchte nun 3,46 Mrd. Dollar dieses für die Infrastruktur vorgesehenen Geldes umwidmen und damit die Ausbildung von irakischen Polizeikräften und Soldaten finanzieren, um die Sicherheit zu erhöhen und die im Irak stationierten US-Truppen zu entlasten. (APA)