Bangkok - In Thailand ist eine 32 Jahre alte Frau an Geflügelpest erkrankt. Es ist der zweite bestätigte Fall bei einem Menschen in dem Land seit dem jüngsten Ausbruch der Krankheit im Juli, wie die Behörden am Montag mitteilten. Die Frau sei durch den Kontakt mit toten Vögeln mit dem Virus infiziert worden, sagte der thailändische Gesundheitsminister Sudarat Keyuraphan am Montag. Er schloss aus, dass sich die Frau bei einem anderen Menschen mit der Seuche angesteckt haben könnte.

Zuvor hatte es Befürchtungen gegeben, das Virus könnte erstmals von Mensch zu Mensch übertragen worden sein, da in der Umgebung der Frau drei Menschen sehr wahrscheinlich an Vogelgrippe verstorben sind. Bei den drei Opfern handelt es sich um die Nichte der Frau, deren Mutter sowie einen 13-jährigen Buben, der ebenfalls nicht weit von den anderen Opfern in der Provinz Kamphaeng Phet rund 350 Kilometer nordöstlich von Bangkok gewohnt hatte.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Samstag mitgeteilt, sie habe Anhaltspunkte für eine Übertragung des Vogelgrippe-Virus von Mensch zu Mensch. Vorliegende Daten aus dem Norden Thailands nährten den Verdacht, dass sich Menschen nicht wie bisher angenommen nur bei Tieren mit dem tödlichen Virus anstecken können. Die WHO sei "sehr besorgt", warte jedoch zunächst eine wissenschaftliche Bestätigung des Verdachts durch Laborbefunde ab.

In Thailand hat die Krankheit bisher neun Menschenleben gefordert, in Vietnam starben sogar 19 Personen daran. Millionen von Hühnern wurden geschlachtet. (APA/AP)