Neues Gefühl für Mourinho: Der FC Porto soll verlieren.

Wien - Vier Monate nach seinem triumphalen Abschied vom FC Porto blickt Jose Mourinho dem Wiedersehen mit seinen ehemaligen Spielern ohne Emotionen entgegen. "Im Fußball muss man versuchen, Profi zu sein und solche Gefühle zu vergessen. Während des Spiels gibt es keine Freunde", sagte der nunmehrige Trainer von Chelsea vor dem Duell gegen den Champions-League-Titelverteidiger am Mittwoch an der Stamford Bridge. Die Londoner wollen in Gruppe H nach ihrem 3:0 zum Auftakt bei Paris St. Germain einen weiteren Schritt in Richtung Achtelfinale der Eliteliga machen.

Mourinho, dank der prall gefüllten Geldschatulle von Öl-Milliardär Roman Abramowitsch vermutlich der bestbezahlte Coach der Welt, hatte auf der Insel einen hervorragenden Einstand. Nach sieben Spielen in der Premier League ist er mit seinem Team noch unbesiegt und belegt Platz zwei hinter dem Stadtrivalen Arsenal. Dagegen kommt sein in den vergangenen acht Europacup-Auswärtsspielen ungeschlagener Ex-Klub in dieser Saison unter dem neuen Trainer Victor Fernandez, der den glücklosen Luigi del Neri nach wenigen Wochen ablöste, nicht so recht in Fahrt. Nach einem mühsamen 1:0 gegen Guimaraes belegt der FC Porto in der Meisterschaft lediglich den sechsten Platz. Zum Champions-League-Start gegen Außenseiter CSKA Moskau, der im Parallelspiel die Pariser empfängt, reichte es für Porto vor eigenem Publikum nur zu einem torlosen Remis.

"Mit einem neuen Trainer und neuen Spielern braucht man Zeit, um ein System einzustudieren. Diese Zeit hatten wir unglücklicherweise nicht", sagte Mannschaftskapitän Jorge Costa. "Wir haben großartige Spieler, aber wir sind noch kein großes Team." Mit Paulo Ferreira und Ricardo Carvalho hatten die Portugiesen im Sommer neben Mourinho auch noch zwei ihrer Abwehrsäulen zu Chelsea ziehen lassen müssen. Für das Spiel in London fallen mit Europameister Georgios Seitaridis und Nuno Valente zwei weitere Verteidiger aus.

Vor einer nicht allzu schweren Aufgabe steht dagegen Arsenal im Gastspiel gegen Rosenborg Trondheim. Mit einem weiteren Sieg können die "Gunners" die gute Ausgangsposition in Gruppe E ebenso ausbauen wie der FC Barcelona, der als klarer Favorit in die Heimpartie der Gruppe F gegen Schachtjor Donezk geht.

Von ihrem Weg in die K.o.-Runde wollen sich auch die Mailänder Klubs nicht abbringen lassen. Dabei hat der AC Milan in Gruppe G im Heimspiel gegen Celtic Glasgow die vermeintlich leichtere Aufgabe. "Für mich ist das wie ein Derby. Wir können die Qualifikation schon zu 50 Prozent perfekt machen", sagte Gennaro Gattuso, der früher bei den Glasgow Rangers spielte. Ohne den formschwachen und zudem angeschlagenen Christian Vieri tritt Inter Mailand nach dem 2:0 über Werder Bremen beim RSC Anderlecht an. In der Frage nach dem zweiten Angreifer neben Adriano muss sich Coach Roberto Mancini zwischen Martins und Alvaro Recoba entscheiden.

Im Parallelspiel steht Werder Bremen im Weserstadion gegen den spanischen Meister und regierenden UEFA-Cup-Sieger Valencia bereits unter Zugzwang. (APA/dpa/Reuters)