Ebensee - Was tun, wenn die Kinder ins Tal zur Schule müssen, und die erste Seilbahn fährt erst um 8.30 Uhr? Seit einem Jahr hängt der Bergfrieden auf dem Feuerkogel im oberösterreichischen Ebensee deshalb schief. Der Grund: der beschwerliche Schulweg, den die beiden Kinder der Betreiberfamilie des Berggasthofes "Edelweiß" künftig zu bewältigen haben. Die einzige Verbindung ins Tal ist die Seilbahn, DER STANDARD berichtete."Edelweiß"-Wirt Alexander Neubacher fordert frühere Fahrzeiten der Feuerkogelbahn, damit seine Kinder in Zukunft rechtzeitig die Schulbank drücken können. Bis dato fand dieser Wunsch kein Echo, die Traunsee Touristik GmbH wollte die durch den Schülertransport entstehenden Zusatzkosten in der Höhe von jährlich 18.000 Euro nicht alleine tragen. Ein Ansuchen beim Verkehrsministerium sei erst vergangene Woche mit der Begründung abgelehnt worden, dass aus Sicherheitsgründen bei der morgendlichen Probefahrt, die die Kinder rechtzeitig in die Schule bringen würde, keine Personen in der Gondel sein dürfen, berichtet Traunsee-Touristik-Geschäftsführer Gerd Becwar. Finanzhilfe vom Land

Die Lösung soll jetzt in einer gemeinsamen Finanzierung der Seilbahnfahrt liegen. "Wir wollen unsere Kinder nicht in ein Internat geben, deshalb sind wir auch bereit, Geld beizusteuern", sagt Neubacher. Auch die Traunsee Touristik sei "grundsätzlich bereit, finanzielle Mittel zuzuschießen", erklärte Geschäftsführer Becwar.

Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) kündigte in einem Schreiben an den Feuerkogel-Wirt ebenfalls Zuschüsse aus dem Famlienlastenausgleichsfonds, aus dem die Schülerfreifahrt getragen wird, an. Auch mit dem Ministerium werde es "nochmalige Gespräche geben", schreibt Pühringer. (Markus Rohrhofer/DER STANDARD, Printausgabe, 29.9.2004)