Toledo.

Wir sind Seat dankbar für dieses Auto. Es hebt uns Friedrich Torbergs "Tante Jolesch" ins Tagesbewusstsein und die tragikomische Schilderung aus Anton Kuh's Pariser Zwischenasyl. "Früher war ich der Kuh aus Wien. Heut bin ich der Kuh de Paris", memoriert Torberg den altösterreichischen Literaten.

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Dazu sollte man wissen:

der gleichklangige "Cul de Paris" war eine Modeschöpfung des Fin de siècle, die sich speziell der Heckansicht der Damen widmete. Ähnliches passiert, mit deutlich weniger Textil, auch heute wieder - und außerdem, deshalb die Volte, sporadisch im Automobilbau.

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Folgerichtig

jedenfalls stellte zuerst der Pariser Konzern Renault seine automobile Oberklasse-Interpretation des Themas vor (Vel Satis, Bild), nun folgt der Seat Toledo, die Popscherlheckversion des Altea.

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Über Geschmack

lässt sich ja streiten, eins immerhin lässt sich semiobjektiv festhalten: Gegenüber dem langweiligen Stufen- bzw. Stummelheck des Vorgängers ist der Wagen optisch ein Gewinn.

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In Österreich

gehandelt wird der Toledo ab 26. November, zwei Benzin- und zwei Dieselmotoren stehen zunächst zur Auswahl, Leistungsspektrum 102 bis 150 PS, Preise von 19.780 bis 26.920 €.

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Weil

der größte Kundenbrocken für einen "Klassiker" (1,9 TDI, 105 PS) erwartet wird, haben wir selbigen ausgiebiger getestet. Ergebnis, wie zu erwarten: reicht völlig und hilft tüchtig beim Spritsparen.

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Geräuschkultur

wie bei den meisten VW-Dieseln nicht unbedingt State of the Art, was soll's, und zum Schalten gibt's fünf Gänge. Wer gern einmal öfter im Getriebe rührt, nimmt den 2,0 DTI mit 140 PS. Ganz Clevere greifen sich aber das Direktschaltgetriebe DSG.

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Was insgesamt

für den Toledo spricht, ist das Konzept (ein bisserl Limousine, ein bisserl Van) - und das Mehr an Platz. Über 500 Liter (maximal 1440 Liter), auch im Detail clever zu nutzen, wahrlich nicht übel für einen Wagen im Kompaktformat.

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Ansonsten,

und ebenfalls überzeugend: Fast so sportlicher Fahreindruck wie beim Altea, Sitze mit tollem Seitenhalt, Design im neuen Seat-Stil. Nur halt mit - hm: "Kuh d'Espagne" ... (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL, 24.9.2004)

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