Auslosung der Weltgruppe 2005

Wien/Madrid - Wie heuer, als das ÖTV-Team auswärts gegen die USA in eine 0:5-Niederlage geschlittert war, erwischten Österreichs Tennisherren am Donnerstag in Madrid auch für den Daviscup 2005 ein Hammerlos. Vom 4. bis 6. März geht es in der ersten Runde der Weltgruppe auswärts gegen die von Lleyton Hewitt angeführten Australier, die diesen Traditionsbewerb erst im Vorjahr durch ein 3:1 gegen Schweden zum 28. Mal gewonnen haben.

Zweite Heimat von Muster

Daviscup-Kapitän Thomas Muster, der nach dem Ende seiner aktiven Jahre etliche Jahre in "down under" gelebt hat und mit den dortigen Verhältnissen bestens vertraut ist, nahm dieses Hammerlos aber gelassen zur Kenntnis. "Die Australier sind die Favorits und wir die Außenseiter, doch ist dieses Duell eine Challenge für unsere Leute. Wir fahren hin um zu gewinnen", sagte der Steirer zwei Tage vor seinem 37. Geburtstag. Er geht davon aus, dass die Aussies Rasen oder einen Rebound Ace-Belag wählen und den Länderkampf eventuell in Hewitts Heimatstadt Adelaide ansetzen.

Auch für Stefan Koubek, der mit seinen zwei Single-Siegen beim 3:2 gegen Großbritannien erheblichen Anteil am Klassenerhalt des ÖTV-Teams hatte, ziehen die Australier als klare Favorits in dieses Duell, doch sind die Aussies aus seiner Sicht nicht total außer Reichweite. "Hewitt ist zwar absolute Weltklasse, aber auch nicht unschlagbar. Die Aufgabe ist nicht aussichtslos, doch das größte Handicap ist die Entfernung", meinte der Kärntner, nach dessen Ansicht die strapaziöse Anreise das Hauptproblem darstellt.

Letztes Duell an Österreich

Das letzte Duell mit den Australiern gab es 1989 in Wien, als Muster, Horst Skoff und Alex Antonitsch im Wiener Dusika-Stadion Pat Cash, Mark Woodforde und John Fitzgerald auf Sand mit 5:0 abfertigten. Davor hatten die Australier in der "Steinzeit" 1905 (daheim 5:0) und 1906 (w.o.) zwei Mal gegen Österreich gewonnen.

Mit den "Musketieren" war Österreich 1989 auf Sand der Favorit, diesmal sind die Australier vor eigenem Publikum wohl nur schwer zu bezwingen. Hewitt, der heuer Österreichs aktuellen Topspieler Jürgen Melzer drei Mal (French Open, Wimbledon und Hamburg) bezwungen hat, ist hinter Roger Federer und Andy Roddick die aktuelle Nummer drei im Entry-Ranking und auch im Doppel sind die Aussies seit Jahren eine Macht.

Australische Nummer zwei fraglich

Die Frage ist, wer der zweite Single-Spieler sein wird. In Frage kommen Mark Philippoussis (92), dem allerdings immer wieder Verletzungen zu schaffen machen, sowie Wayne Arthurs (100) oder Todd Reid (106), die allerdings in Reichweite der ÖTV-Spieler sein könnten.

"In den Spielen gegen die australische Nummer zwei haben wir gute Möglichkeiten auf Punkte", meint auch Julian Knowle, der im Doppel die Australier klar favorisiert. "Mit Todd Woodbridge haben sie den wohl besten Doppelspieler der Welt auf Rasen und einen der besten auf Hardcourt, er ist mit jedem Partner klarer Favorit."

Aber auch dieses Spitzen-Duo ist nicht unschlagbar, wie heuer die Schweden in der diesjährigen Auftaktrunde gezeigt hatten. Beim 4:1-Sieg in Adelaide, bei dem Philippoussis zwei Niederlagen kassierte und Hewitt den einzigen Punkt holte, siegten Jonas Björkman/Joachim Johansson gegen Woodbridge/Arthurs in fünf Sätzen. (APA)

WELTGRUPPE - 1. Runde (4. bis 6. März 2005):

  • Spanien (1) - Slowakei
  • Schweiz (7) - Niederlande
  • Australien (4) - ÖSTERREICH
  • Argentinien (6) - Tschechien
  • Chile - Russland (5)
  • Schweden - Frankreich (3)
  • Rumänien - Weißrussland (8)
  • Kroatien - USA (2)

    Viertelfinale: 15. bis 17. Juli 2005
    Semifinale: 23. bis 25. September 2005
    Finale 2. bis 4. Dezember 2005