Mir egal. Muskeln, wohin man schaut, geballte Kraft, Formvollendung. Und wer wirklich glaubt, von dieser Schönheit auch als Besitzer auto-matisch was abzukriegen (was vorkommt) - ist selber schuld. Und wer drauf reinfliegt - hat sich nix Besseres verdient. Außerdem braucht der von der Natur nicht so wie das Weib gesegnete Mann zwecks Gleichberechtigung doch auch vordergründige Vehikel, um Paarungswilligkeit zu signalisieren. Wir Frauen haben den Vorteil serienmäßiger Schminke, steiler Kurven und die Möglichkeit zur Silikon-Sonderausstattung. Der arme Mann, der reflexartig beim Anblick von derartig „unpraktischen“ Dingern wie Minirock und High Heels sabbert, verdient - in diesem Sinne - einen Sportwagen. Entweder praktisch-energiesparende Spartaner oder hedonistische Sportaner. Dazwischen gibts nix. Die wahren Dinge machen auf den ersten Blick keinen Sinn. Sie können einen trotzdem von von A nach B bringen, dass die Fliehkräfte nur so endorphinmäßig zerren. Und das ist ein Vergnügen für alle, sagen wir, „bewussten“ James Bonds und Emma Peels dieser Welt, die sich nicht mit ordinär knallroten Signalpenissen ausstatten, sondern mit cool-geilen Geräten, etwa in Silber oder British Green. Wie gern hätt’ ich einen Sportwagen, eine Maschin’ sowieso. Ich habs aber nicht. Meinen Führerschein hab ich in der Lotterie gewonnen. In Kärnten. Ein Motorrad würde Richtung Baumsterben führen. Drei Surrogate bleiben mir: 1. Ein Cannondale-Mountainbike. 2. Eine chromglänzende Pavoni-Espressomaschine. 3. Nachschauen. Jedem Sportwagen. Doris Krumpl