Aus dem Off singt Aretha Franklin

was von "Freedom". Das Bild ist per Splitscreen aufgeteilt, und unten rechts wird gerade im Schnellschnittverfahren eine Bauchdecke zurechtgestrafft. Für die Beschallung der Gesichts-OP, die später folgt, hat man sich die Rechte an James Browns energetischem "I Feel Good" gesichert. Absaug-und-Schnippel-Genre trifft Videoclip.

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Beauty Queen heißt das neue Ding,

das uns nun einmal wöchentlich wahlweise via Kabel oder vom öffentlich-rechtlichen Nahversorger ins Haus geliefert wird. Ein selten dämliches Machwerk, mit viel sinnlosem Technik-Chichi künstlich aufgeblasen (siehe Splitscreen). Ein guter und ein böser Schönheitschirurg (Brüder natürlich!) versehen ihren Dienst an der Kundin.

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Lassen sich (böse!) die Nasenbegradigung

Beischlaf honorieren. Oder eilen (gut!) zu Hilfe, wenn ein verwirrter männlicher Teenager sich zwecks Penisverlängerung in die Hände dubioser Freelancer aus dem Osten begibt (so was geht heutzutage wahrscheinlich unter Bildungsauftrag durch!).

fassungslos vorm Schirm und fühlten unsere eigenen Kinnladen tiefer und tiefer rutschen. Die Gesichtshaut spannte gefährlich, aber - danke, nein - auf operative Behandlung der dabei entstandenen Gewebeschäden können wir gerne verzichten. Was uns stattdessen brennend interessiert: Wann endlich kann man den ORF als Gebührenzahlerin für die Verbreitung von solchem Schwachsinn belangen? (irr/DER STANDARD; Printausgabe, 2./3.10.2004)

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