Die israelische Tageszeitung "Maariv" berichtete am Dienstag, das Außenministerium sei zu sehr in Verlegenheit, um einen Fehler einzugestehen. Das Armeeradio berichtete, bis zum Abschluss einer neuen Prüfung seien die Videoaufnahmen von einer Internetseite genommen worden. Der Kommandant der Gaza-Division, General Schmuel Sakai, sagte aber: "Der Zwischenfall mit der Ambulanz ist nur einer von Dutzenden".
Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) verlangte am Montag von Israel eine Entschuldigung für den Vorwurf, die Organisation habe in Krankenwagen palästinensische Waffen transportiert.
Die israelische Regierung solle diese Anschuldigungen "öffentlich zurücknehmen", forderte UNRWA-Chef Peter Hansen in einem Brief an den israelischen Außenminister Silvan Shalom. Es sei "schockierend", dass Israel "absichtlich eine solche falsche, provozierende und bösartige Propaganda" verbreite, während das UNRWA und weitere Hilfsorganisationen damit beschäftigt seien, den zahlreichen verletzten Palästinensern im nördlichen Gazastreifen zu helfen.
Auch Hamas-Mitglieder beschäftigt
Dem kanadischen Fernsehsender CBC sagte Hansen, die UN-Organisation beschäftige bestimmt auch Mitglieder der radikalen Palästinenserorganisation Hamas. Er halte dies aber für kein Verbrechen, weil die Hamas eine politische Organisation und nicht zwangsläufig jeder ihrer Anhänger gewaltbereit sei. "Wir verlangen von unseren Mitarbeitern, egal wie ihre politische Gesinnung ist, dass sie mit den Idealen der UNO und ihrer Neutralitätsnorm übereinstimmen."
Israel hatte am Samstag behauptet, im Besitz einer Filmaufnahme zu sein, auf der ein Krankenwagen zu sehen sein soll, der palästinensische Kämpfer mit einer Kassam-Rakete transportiert.
Hansen hatte den Vorwurf unmittelbar zurückgewiesen und gesagt, auf den Bildern seien Rettungskräfte zu sehen, die eine Krankentrage in das Fahrzeug werfen. Bei dem israelischen Militäreinsatz im nördlichen Gazastreifen kamen seit vergangenem Dienstag 73 Palästinenser ums Leben.