Allerdings hat die Türkei den UNO-Plan zur Wiedervereinigung der Insel unterstützt. Dieser war auch in einem Referendum von der türkischen Bevölkerung des von der Türkei besetzten Nordteils der Insel akzeptiert worden, nicht aber von der griechischen Bevölkerung im Südteil. Daher taten sich die EU-Kommissare schwer, der Türkei eine solche Bedingung vor der Aufnahme von Verhandlungen vorzuschreiben, sagten Kommissionskreise am Mittwoch in Brüssel.
Die deutsche EU-Kommissarin Michaele Schreyer wies am Nachmittag darauf hin, dass über Zypern "lange diskutiert" worden sei. Das Problem sei nicht gelöst und müsse von der EU in naher Zukunft genauer behandelt werden.
Die für das Budget zuständige Schreyer sieht hingegen in der Finanzierung des Beitritts "absolut kein Problem". Denn auch in dieser Verhandlungsrunde hätten die alten Mitgliedsländer den neuen nur so viel Geld versprochen, wie sie zu zahlen bereit gewesen seien. Die Zahl von 27 Mrd. Euro pro Jahr sei "völlig unrealistisch" und stehe auch nicht mehr im Bericht der EU-Kommission. "Nicht einmal die Hälfte werden 2025 der Türkei als Fördermittel gegeben werden" sagte Schreyer.