20 Wiener Fraueneinrichtungen bangen um ihre Existenz - Bisher keinerlei Finanzierungszusagen durch den Bund


Wien - Jetzt nehmen die Einsparungspläne bei den heimischen Frauenprojekten konkrete Formen an. Österreichweit ist der Fortbestand von bis zu 180 autonomen Fraueneinrichtungen gefährdet. Renate Csörgits, Frauenvorsitzende des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, geht davon aus, dass "vor allem jene Projekte in der Luft hängen, deren Finanzierung im Ein-Jahres-Rhythmus verlängert werden muss". 2000-2200 Jobs in diesen Vereinen hängen in der Luft. Existenzgefährdet sind vor allem Frauenberatungsstellen sowie Notrufeinrichtungen. Konkret bangen Projekte wie "Die Insel" (OÖ), "Lefö", eine Wiener Beratungsstelle für Ausländerinnen, Interventionsstellen in Linz und Graz und das Vorarlberger Mädchenprojekt "Amazone" genauso um Fördergeld wie die "Informationsstelle des Vereins autonomer österreichischer Frauenhäuser", die seit zwölf Jahren eine 24-Stunden-Helpline für Frauen in akuten Gewaltsituationen betreibt und als Vernetzungsstelle aller 23 heimischen Frauenhäuser agiert. Jetzt weiß man dort jedoch nicht einmal, ob man "die nächsten zwei Monate überleben kann". Nachdem bisher für heuer noch keine Förderungen zugesagt wurden, könne die Infrastruktur für laufende EU-Projekte nicht mehr aufrecht erhalten werden, Mitarbeiter müssten gekündigt werden. Im Sozialministerium beteuert man zwar, dass "schnelles Geld sicher doppeltes Geld sei", es aber trotzdem vor dem 20. April dieses Jahres keine definitiven Finanzierungsentscheidungen geben könne. Man wolle aber "nach Maßgabe der budgetären Mittel" so viele Programme wie möglich weiterführen. Bis April sei es aber "für viele bereits zu spät", ist Csörgits überzeugt. Für sie stelle sich die Frage, "was eigentlich mit dem Budget des abgeschafften Frauenministeriums geschieht". Hinweis: Frauenprojekte, deren Zukunft in der Luft hängt, können sich mittels Mail an redaktion@ceiberweiber.at in die Liste der gefährdeten Projekte auf der Frauenhomepage www.ceiberweiber.at eintragen. Monika Bachhofer